KEBA PV Edition Wallbox im Test
Die effiziente Nutzung von Solarenergie steht bei dieser Ladestation aus Österreich im Mittelpunkt: Wie der Name es bereits erahnen lässt, wurde die KEBA PV-Edition speziell für die Nutzung in Verbindung mit einer Solaranlage entworfen.
Die KEBA PV-Edition Wallbox kann sich nämlich mit Deiner Solaranlage absprechen, sodass Dein E-Auto ausschließlich mit überschüssigem Solarstrom aufgeladen wird. Das ist nicht nur klimafreundlich, sondern optimiert ebenfalls Deinen Eigenverbrauch an Solarstrom – Du sparst am Ende also sogar Geld!
Doch wie genau funktioniert das PV-Überschussladen mit der KEBA PV-Edition? Welche Funktionen bietet mir diese Wallbox und lohnt sich das PV-Überschussladen für mich überhaupt?
Ich zeige Dir in diesem Artikel die Vor- & Nachteile der KEBA PV-Edition, sodass Du am Ende genau weißt, ob diese Wallbox zu Deinen Ansprüchen passt – oder eben nicht.
Was ist PV-Üerschussladen?
PV-Überschussladen bezieht sich auf das Laden eines E-Autos mit Sonnenenergie, die von einer Photovoltaikanlage, zum Beispiel auf Deinem Hausdach, erzeugt wird. Im Wesentlichen wird das E-Auto automatisch geladen, wenn die PV-Anlage mehr Energie erzeugt, als Deine elektrischen Geräte im Haus gerade verbrauchen. Der überschüssige Strom wird dann in die Batterie des Elektroautos geladen, anstatt ihn ins Stromnetz einzuspeisen.
Hier sind die wichtigsten Vorteile des PV-Überschussladens:
Kostenersparnis: Durch die Nutzung des überschüssigen Stroms aus der eigenen PV-Anlage zum Laden des Fahrzeugs können die Kosten für den Betrieb des Fahrzeugs gesenkt werden.
Umweltfreundlichkeit: Die Verwendung von erneuerbaren Energien zur Ladung des Fahrzeugs reduziert die Umweltauswirkungen und hilft, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Netzstabilisierung: Durch die Verlagerung der Ladevorgänge auf Zeiten, in denen mehr erneuerbare Energie verfügbar ist, kann das Stromnetz entlastet werden, was zu einer höheren Stabilität und Versorgungssicherheit beitragen kann.
Autarkie: Das PV-Überschussladen ermöglicht es, dass der Strom aus der eigenen PV-Anlage optimal genutzt wird, wodurch die Abhängigkeit von externen Stromquellen verringert wird.
Flexibilität: Die Wallbox kann so programmiert werden, dass sie den Ladevorgang des Fahrzeugs pausiert oder unterbricht, wenn der Strombedarf im Haushalt steigt oder wenn der Strom aus der PV-Anlage nicht ausreicht, um das Fahrzeug zu laden.
KEBA PV EDITION Wallbox im Überblick
Bild: KEBA
- Bis zu 11 kW Ladeleistung
- Steuerung & Überwachung per App
- 6 Meter Typ 2 Ladekabel mit Halterung
- LAN & WLAN Schnittstelle
- LED Statusanzeiger & Zähler
- Steuerbar über Modbus TCP und UDP
- OCPP Backend-Schnittstelle
- DC-Fehlerstromsensor integriert
Design
Die KEBA PV-Edition verfügt über das typische Grau bzw. Hellgraue Gehäuse aus schlagfestem Kunststoff. Die Abmessungen der Ladestation betragen 240 x 495 x 166 mm – damit ist die KEBA PV-Edition zwar nicht die kleinste Wallbox auf dem Markt, allerdings müssen die Zusatzfunktionen ja irgendwo unterkommen.
Direkt vorne auf der Vorderseite befindet sich eine LED Ladestatusanzeige, welche Dir zum Beispiel Fehlermeldungen und alles Weitere über Deinen aktuellen Ladevorgang farblich anzeigen kann. Darüber befindet sich eine weitere LED Anzeige, die auf Wunsch zum Beispiel den aktuellen Zählerstand oder den Gesamt-Zählerstand anzeigt.
Bei der KEBA PV-Edition handelt es sich übrigens um eine Wallbox, welche CO₂-neutral in Österreich produziert wurde. Die PV-Edition ermöglicht daher nicht nur das klimafreundliche Laden Deines Elektroautos, es handelt sich ansonsten ebenfalls um ein nachhaltiges Produkt.
Die KEBA PV Edition Wallbox ist sowohl mit einem Stecker, als auch mit einem 6 Meter langen Typ 2 Ladekabel verfügbar. Das Kabel ist dann fest an der Wallbox angeschlossen. Wichtig ist, dass nur die Variante mit dem Ladekabel über die Kabelhalterung unter dem Gehäuse verfügt. Da der Aufpreis für die Version mit Kabel bei etwa 70 Euro liegt, würde ich Dir auf jeden Fall zu der Version mit Kabel raten.
Durch die integrierte Kabelhalterung bleibt das Kabel immer sauber und ordentlich an seinem Platz – den Stecker bringst Du nach jedem Ladevorgang einfach in der Halterung vorne unter.
Der Anschluss der KEBA PV-Edition Wallbox kann sowohl von hinten (Unterputz) als auch von oben (Überputz) erfolgen, außerdem kann die KEBA PV-Edition Wallbox nicht nur an der Wand, sondern ebenfalls auf einem passenden Standfuß installiert werden.
Und zu guter Letzt soll nicht unerwähnt bleiben, dass die KEBA PV-Edition nach IP54 gegen Spritzwasser geschützt ist und daher im Innen- & Außenbereich installiert werden kann.
Funktionen
An erster Stelle steht bei dieser Wallbox natürlich die Kompatibilität mit Deiner Solaranlage. Die KEBA PV-Edition kann per Modbus TCP mit Deinem Energiemanagement System kommunizieren und die Ladeleistung dynamisch anpassen.
Es gibt die KEBA PV-Edition Wallbox übrigens in einem Set, bei dem der Smart Energy Meter und der Phasenumschalter bereits mit dabei sind für insgesamt 1500 Euro – nur für den Fall, dass Du noch nicht über ein Energiemanagement-System verfügst.
Die Ladevorgänge an der KEBA PV-Edition Wallbox können per App überwacht und gesteuert werden. Das ist bei einer Wallbox mit PV-Überschussladen besonders nützlich, soll es einmal schneller gehen und Du musst mit voller Leistung laden, dann kannst Du den Modus einfach an Deinem Smartphone entsprechend umstellen.
Die Steuerung Deiner KEBA Wallbox ist aus der Ferne möglich, da die KEBA PV-Edition per LAN Kabel oder WLAN mit dem Internet verbunden werden kann.
Kommen wir nun zu einigen Nachteilen: Die KEBA PV-Edition verfügt zwar über einen integrierten Energiezähler, dieser ist allerdings nicht geeicht. In dieser Preisklasse hätte es ruhig ein MID-zertifizierter Zähler sein dürfen, dieser ermöglicht Dir nämlich das Abrechnen des Stromverbrauches Deines Firmenwagens mit Deinem Arbeitgeber. Es ist allerdings möglich, einen externen Stromzähler an die PV-Edition Wallbox anzuschließen.
Automatisierte Reports sind dann übrigens einfach per App möglich, Du kannst Abrechnungen erstellen oder die KEBA PV-Edition per OCPP Schnittstelle an ein Abrechnungsprogramm Deiner Wahl anbinden.
Was Du auf jeden Fall beachten solltest ist, dass die KEBA PV-Edition Wallbox keinen RFID-Zugangsschutz oder ähnliches besitzt. Daher ist die KEBA PV-Edition Wallbox für (halb-) öffentliche Parkplätze nicht geeignet.
Um das Ganze mit einer guten Nachricht abzuschließen: Selbstverständlich ist bereits ein DC-Fehlerstromschutz integriert, bei der Installation benötigst Du also lediglich einen preiswerten FI-Typ A.
Fazit
Die KEBA PV-Edition Wallbox ist ein nachhaltiges Produkt, das umweltfreundliches Laden Deines Elektroautos ermöglicht. Aufgrund des fehlenden Zugangsschutzes und des nicht geeichten Energiezählers ist die PV-Edition Wallbox für private Haushalte mit PV-Anlage, aber ohne Dienstwagen interessant. Bei dieser speziellen Zielgruppe überzeugt diese zuverlässige Ladestation allerdings auf ganzer Linie!
Vorteile
- Bis 11 kW Ladeleistung
- Einfache Steuerung per App
- OCPP Backend Schnittstelle
- 6 m Ladekabel mit Halterung
- DC-Fehlerstromsensor
Nachteile
- Ungeeichter Energiezähler
- Kein Zugangsschutz
Häufige Fragen zur KEBA PV-Edition Wallbox
Kann ich die KEBA PV-Edition Wallbox für meinen Dienstwagen verwenden?
Ja, allerdings wird ein externer Stromzähler benötigt, um die Stromkosten mit Deinem Arbeitgeber abrechnen zu können. Da die KEBA PV-Edition nicht über einen RFID Zugangsschutz verfügt, ist es außerdem wichtig, dass nur Dein Firmenwagen an der Ladestation lädt, denn die Wallbox kann die Ladevorgänge von unterschiedlichen Autos nicht zuordnen. Immerhi erfolgt der Export der Ladedaten automatisch über die App von KEBA.
Kann die KEBA PV-Edition Wallbox per App gesteuert werden?
Ja, die Wallbox muss allerdings zuvor per LAN Kabel oder WLAN mit dem Internet verbunden werden.
Kann ich die KEBA PV-Edition Wallbox selbst installieren?
Nein, davon würde ich sehr stark abraten, solange Du nicht über die nötigen Ausbildungen verfügst, ist die Arbeit mit Starkstrom sehr gefährlich für Leib und Leben. Außerdem gibt es ein Haftungsrisiko. Wenn es später einmal zu einem Schaden oder Unfall kommt, sieht die Versicherung es nicht gerne, dass die Installation nicht von einem Fachmann durchgeführt wurde.