Wallbox Modelle mit zwei Ladepunkten

von Jonah Sandmann | Aktualisiert am

Du hast mindestens zwei Elektroautos & eine normale Wallbox ist für Deine Ansprüche nicht genug? Dann bist Du hier genau richtig, denn in diesem Artikel stelle ich Dir die besten Ladestationen mit zwei Ladepunkten vor.

An den folgenden Wallbox Modellen können zwei Elektroautos gleichzeitig Strom tanken. Das bringt einige Vor- & Nachteile mit sich. Zum einen ist die einmalige statt doppelte Installation meist günstiger & der verfügbare Ladestrom kann durch die Wallbox clever verteilt werden. Allerdings sind die Ladestationen mit 2 Ladepunkten meist deutlich teurer &  nur für besondere Einsatzzwecke wirklich lohnenswert.

Wie Du sehen kannst, musst beim Kauf einer Wallbox mit 2 Ladepunkten ein paar Dinge besonders beachten. Daher gehe ich jetzt kurz auf die 5 wichtigsten Punkte ein, bevor ich Dir die einzelnen Ladestationen im Detail vorstelle.

1. Die KfW Förderung

Die KfW Förderung sollte Dir mittlerweile mit Sicherheit bekannt sein. Doch wusstest Du auch, dass Du die 900 Euro Zuschuss nicht pro Ladestation, sondern pro Ladepunkt bekommst? Das bedeutet im Falle einer förderfähigen Wallbox mit zwei Anschlüssen entsprechend auch die doppelte Förderung.

Da die meisten Wallbox Modelle mit 2 Ladepunkten meist die Flaggschiffe der Wallbox Hersteller sind, werden diese natürlich mit zahlreichen Funktionen ausgestattet. Aus diesem Grund qualifizieren sich so gut wie alle Ladestationen mit zwei Ladepunkten sowohl für die KfW Förderung für private Haushalte, als auch für die Förderung für Gewerbekunden & Kommunen.

Du musst den Kaufpreis zwar vorstrecken, allerdings kannst Du bei erfolgreichem Förderantrag quasi 1800 Euro vom Preis der Ladestationen mit zwei Ladepunkten abziehen.

2. Preis-Leistung stimmt nicht immer

Normalerweise sollte man annehmen können, dass eine Wallbox mit zwei Ladepunkten insgesamt auf jeden Fall günstiger ist, als zwei seperate Ladestationen. Immerhin spart der Hersteller einige Bauteile, wie zum Beispiel das Gehäuse. Und auch der Elektriker hat in der Regel etwas weniger Arbeit, wenn er nur eine Wallbox mit zwei Ladepunkten anschließen muss und nicht zwei einzelne Ladestationen.

Dem ist allerdings nicht so. Da es sich bei den Wallbox Modellen mit zwei Ladepunkten meist um ausgesprochen hochwertige Modelle mit vielen Zusatzfunktionen handelt, kann es sein, dass zwei preiswerte 11 kW Ladestationen die deutlich günstigere Wahl sind. Das wird vermutlich auch dadurch verursacht, dass die einfachen 11 kW Wallbox Modelle in einer ganz anderen Stückzahl verkauft werden & daher in der Herstellung entsprechend günstiger sind.

Insbesondere Privatpersonen sollten hier die Kosten & Nutzen abwägen, denn viele Features wie ein eichrechtskonformer Energiezähler, ein dynamisches Lastmanagement oder ein großes Display sind für den privaten Gebrauch gar nicht erforderlich.

Im Enddefekt kommt es natürlich auf die individuellen Anforderungen an, Du solltest aber wissen, dass die Wallbox mit 2 Ladepunkten nicht zwingend eine gute Preis-Leistung bietet.

3. Installationsort & Kabellänge beachten

Bei einer Wallbox mit zwei Ladepunkten ist die Wahl der richtigen Installationsortes natürlich noch viel entscheidender & schwieriger, als bei einer gewöhnlichen Ladestation. Immerhin müssen gleich zwei Autos in Reichweite sein.

Beachte bei der Planung unbedingt auch, dass die bestmögliche Seite für Deinen Ladeanschluss ab und zu bereits für ein andere Elektroauto belegt sein könnte. Befindet sich der Ladeanschluss bei beiden Autos auf der gleichen Seite, ist automatisch ein Ladeanschluss deutlich weiter entfernt.

Die meisten Wallbox Hersteller bieten Ihre Ladestationen mit zwei Ladepunkten entweder mit einem fest installierten Typ 2 Kabel oder zwei Typ 2 Steckern an.

Natürlich ist es im Alltag deutlich bequemer, wenn die Ladestation bereits mit einem Ladekabel ausgestattet ist, im Zweifel solltest Du Dich jedoch für eine Wallbox mit Stecker entscheiden. Denn es ist einfacher & günstiger ein längeres Typ 2 Kabel anzuschaffen, als das fest installierte Typ 2 Kabel der Wallbox im Nachhinein zu ändern.

4. Internet & Lastmanagement

Eine Verbindung mit dem Internet ist bei einer Ladestation in jedem Fall sehr empfehlenswert. Auf diese Art & Weise kannst Du nicht nur aktuelle Ladevorgänge aus der Ferne starten, überwachen und anpassen, sondern zum Beispiel auch den Energieverbrauch und andere wichtige Information für die Abrechnung bequem abrufen.

Weitere Voraussetzungen für die Abrechnung der Kosten ist ein eichrechtskonformer Energiezähler & das passende Backend – mehr dazu später.

Ein Lastmanagement ist bei zwei Ladepunkten mit jeweils 11 kW nicht zwingend ein Thema, wird es aber (in Zukunft) mit Sicherheit, wenn Du noch mehr Ladepunkte anschließen möchtest. Du solltest Dir daher auf jeden Fall vorab meinen Artikel zum Thema Lastmanagement ansehen.

5. Denk an die Zukunft

Apropos Zukunft: Planst Du gleich eine ganze Fahrzeugflotte, zum Beispiel für Deine Mitarbeiter zu versorgen? Dann solltest Du unbedingt an die Zukunft denken!

Falls Du Deinen Elektro-Fuhrpark irgendwann erweitern möchtest, sollte nicht nur genug Platz vorhanden sein, Du kannst auch Kosten sparen, indem Du die Expansionspläne bereits bei der ersten Installation berücksichtigst.

Es ist zum Beispiel deutlich günstiger Leerrohre zu verlegen, solange der Parkplatz noch im Bau ist, als später die ganze Fläche wieder aufzureißen. Zudem solltest Du beachten, dass die Wallbox Modelle in vielerlei Hinsicht nur mit den Modellen des gleichen Herstellers kompatibel sind, wähle also von Anfang gut überlegt & lasse Dir einige Optionen für mögliche Expansionen offen.

Die besten Wallbox Modelle mit zwei Ladepunkten

Wallbox zwei Ladepunkte1. ABL eMH3 WallboxPREIS PRÜFEN
Wallbox mit zwei Ladepunkten Vergleich2. Alfen Eve Double WallboxPREIS PRÜFEN
Ladesäule zwei Anschlüsse3. ABL eMC2 LadesäulePREIS PRÜFEN
Ladesäule zwei Ladepunkte4. Siemens LadesäulePREIS PRÜFEN

Nr. 1: ABL eMH3

Bild © ABL

Zu aller erst will ich auf eine der hochwertigsten Ladestationen überhaupt eingehen. Die ABL eMH3 stellt entweder 22 kW an einem Anschluss oder 2x 11 kW an beiden Anschlüssen gleichzeitig zur Verfügung. Dank einer Vielzahl an Funktionen ist die Wallbox nicht nur für Privatleute KfW förderfähig, sondern auch für Gewerbekunden & Kommunen.

Design

Die ABK Wallbox überzeugt durch eine elegante Optik ganz in Schwarz. Besonderes Highlight ist die Front aus abgedunkeltem Glas, denn dahinter verstecken sich einige LED Leuchten, die Dir den aktuellen Ladestatus wiedergeben können.

Auf der rechten und linken Seite des Gehäuses befindet sich jeweils ein kleines Display, auf dem DU ganz einfach alle wichtigen Informationen ablesen kannst.

Das ist natürlich besonders hilfreich, wenn nicht nur Du, sondern auch Mitarbeiter oder Fremde mit der Ladestation zurecht kommen müssen. Auf diese Art und Weise ist der Ladevorgang einfach & transparent. Die Ladeleistung oder sogar mögliche Kosten können direkt angegeben werden.

Die ABL eMH3 ist in der oben gezeigten Ausführung bereits mit zwei fest installieren Ladekabeln ausgestattet. Allerdings gibt es viele unterschiedliche Varianten der eMH3, eben auch mit einem Ladestecker statt Kabel.

Funktionen

Wie bei vielen hochpreisigen Ladestationen üblich, kannst Du auch im Falle der ABL eMH3 Deine Wallbox quasi nach Deinen individuellen Wünschen konfigurieren, denn es gibt unfassbar viele Varianten der ABL eMH3 mit den unterschiedlichsten Funktionen – und auch zu den unterschiedlichsten Preisen. Die ABL eMH3 gibt es ab etwa 2000 Euro, vollausgestattete Modelle kosten allerdings rund 5000 Euro.

Ich will an dieser Stelle daher einmal etwas ausführlicher darauf eingehen, welche unterschiedlichen Funktionen für eine Wallbox mit 2 Ladepunkten empfehlenswert sind.

Zunächst einmal wäre da der RFID Zugangsschutz, welcher optional aktiviert werden kann. Ist er aktiv, so muss der Ladevorgang mit einer RFID Karte freigegeben werden – unbefugte Personen können dann an Deiner Wallbox keinen Strom mehr zapfen. Gleichzeitig werden die Ladevorgänge den einzelnen RFID Karten bzw. den Personen zugeordnet. So kannst Du immer nachvollziehen, wer wie viel Strom getankt hat und diesen Verbrauch am Ende sogar abrechnen.

Das ist mit der ABL eMH3 möglich, wenn Du Dich für eine Variante mit einem eichrechtskonformen Energiezähler entscheidest. Das ist immer dann wichtig, wenn Geld fließt, also wenn Du die ABL eMH3 zum Beispiel als öffentliche Ladestation anbieten möchtest. Alternativ würde ein Modell mit MID zertifizierten Stromzähler ausreichen – zum Beispiel wenn Du Deinen Mitarbeitern den Strom kostenlos zur Verfügung stellen möchtest. Du hast dann zwar die Übersicht & die Kontrolle darüber, wer wie viel Strom verbraucht, kannst dies aber nach dem Eichrecht nicht in Rechnung stellen.

Ein dynamisches Lastmanagement ist mit der ABL Wallbox natürlich ebenfalls möglich. Außerdem lässt sich die eMH3 als Master mit bis zu 7 weiteren eMH3 Modellen (also 14 Ladepunkten) verbinden – das Master Modell steuert dann die restlichen Slave Modelle.

Ein durchdachtes & zukunftsfähiges Lastmanagment ist in Mehrfamilienhäusern und Firmen ein wichtiger Punkt, mehr zu dem Thema findest Du in meinem ausführlichen Artikel zum Lastmanagement.

Wie von ABL gewohnt, ist auch die eMH3 selbstverständlich nach den höchsten Sicherheits-Standards entwickelt und bereits mit einer DC-Fehlerstromerkennung ausgestattet.

Fazit

Die ABL eMH3 bietet Dir hochwertige Qualität Made in Germany. Zwar ist die ABL eine sehr teure Ladestation, doch wird sich die Investition vor Allem für Gewerbetreibende lohnen – nicht zuletzt aufgrund des Zuschusses von 1800 Euro.

Wer als Privatperson sparen will, der verzichtet auf die beiden fest installieren Ladekabel & auf den eichrechtskonformen Energiezähler, dann ist die Preis-Leistung etwas besser.

Vorteile

Nachteile

Nr. 2: Alfen Eve Double

Bild © Alfen

Nun will ich Dir eine Wallbox mit zwei Ladepunkten aus den Niederlanden vorstellen. In vielerlei Hinsicht ist dieses Modell sehr ähnlich zur ABL eMH3, so ist zum Beispiel auch die Alfen Eve Double für Privat- & Gewerbekunden KfW förderfähig.

Design

Optisch macht die Alfen zwar keinen schlechten Eindruck, ich finde aber das helle Kunststoffgehäuse persönlich nicht so schick, wie das Gehäuse der ABL eMH3. Die beiden Stecker der Wallbox befinden sich an der Vorderseite, das Modell gibt es natürlich auch mit fest installiertem Ladekabel.

Das Highlight der Alfen Wallbox ist definitiv das große Farbdisplay, welches deutlich besser abzulesen ist, als die kleinen Displays der eMH3. Ansonsten ist die Ladestation hochwertig verarbeitet und so zum Beispiel nach IP55 gegen leichtes Strahlwasser geschützt. Du kannst die Alfen Ladestation daher ohne Probleme im Außenbereich installieren – an einer Wand oder auch auf einem Standfuß.

Funktionen
Bei dieser Ladestation stehen ebenfalls entweder 2x 11 kW oder 1x 22 kW Ladeleistung zur Verfügung, je nachdem ob gerade 1 oder 2 Elektroautos an der Wallbox aufladen.

Besonders für Einsteiger praktisch: In der Alfen Web App kannst Du ganz bequem alle wichtigen Einstellungen vornehmen und zum Beispiel die RFID Zugänge verwalten.

Die Schnittstelle zum Internet kann die Alfen Wallbox dabei entweder über mobiles Netz (4G) oder über ein LAN Kabel herstellen. Daher ist die Alfen flexibel überall einsetzbar, ob in einer Tiefgarage ohne mobilen Empfang oder einem abgelegenen Parkplatz. Ein eichrechtskonformer Energiezähler & ein DC-Fehlerstromsensor sind ebenfalls vorhanden, sodass die Alfen Wallbox mit der Konkurrenz aus Deutschland mithalten kann.

 

Fazit

Insgesamt ist die Alfen Wallbox sehr nah an der eMH3, insbesondere was die Funktionen & den Preis angeht. Daher ist es schon fast eine Geschmacksfrage, für welches der beiden Modelle Du Dich entscheiden solltest. Die Alfen Web-App ist auf jeden Fall ein kleine Vorteil, aber auch hier handelt es sich nicht um ein unschlagbares Wunderwerk der Technik.

Vorteile

Nachteile

Nr. 3: ABL eMC2

Bild © ABL

Kommen wir nun zu einer sehr hochpreisigen Ladesäule, welche im Prinzip nur für Unternehmen infrage kommt. Der größte Vorteil einer solchen Ladesäule ist, dass diese bis zu 2 x 22 kW Ladeleistung liefern kann. So könntest Du so gut wie jedes aktuelle Elektroauto innerhalb von 4 Stunden von 0 auf über 80 Prozent laden – beachte allerdings, dass nicht alle Elektroautos 22 kW Wechselstrom unterstützen.

Design

Optisch macht die Ladesäule aus Edelstahl einen sehr guten Eindruck, das kleine und verhältnismäßige Display dagegen wirkt nicht mehr sehr modern. An der Seite findest Du die beiden Stecker für das Typ 2 Ladekabel, eine Version mit fest installiertem Kabel gibt es bei diesem Modell übrigens nicht. Übrigens ist die ABL eMC2 nach IP44 geschützt und daher auch für den Außenbereich geeignet.

Funktionen

Die ABL Ladesäule bietet alle gängigen Funktionen wie RFID Zugangsschutz, Backendanbindung und eine Internetschnittstelle über 4G. Allerdings ist leider nur ein MID konformer Stromzähler verbaut – nicht eichrechtskonform.

Daher kannst Du keine Kosten abrechnen und das Modell ist ohne weiteres nicht als öffentliche Ladestation nutzbar. Immerhin kann die Ladesäule als Master in Dein Lastmanagement integriert werden und bis zu 7 weitere Ladesäulen steuern. 

Fazit

Meiner Meinung nach ist die ABL eMH3 technisch gesehen die bessere Wahl, zumal es auch bei diesem Modell Versionen mit 2 x 22 kW Ladeleistung gibt. Es bleibt eigentlich nur die schickere Optik – außerdem fallen natürlich die Kosten für einen Standfuß weg. Dafür kostet diese Ladesäule mit etwa 8000 Euro schon extrem viel Geld.

Vorteile

Nachteile

Nr. 4: Siemens Ladesäule

Nun will ich Dir eine weitere Ladesäule vorstellen, in diesem Fall von Siemens. Mit einem Preis von knapp unter 8000 Euro ist diese in etwa in der gleichen Preisklasse wie das vorherige Modell von ABL. Aus diesem Grund ist diese Ladesäule nur für gewerbliche Kunden oder Kommunen geeignet.

Design

Dank eines robusten Gehäuses aus Edelstahl macht diese Ladesäule nochmal einen deutlich modernen Eindruck, im Vergleich zur ABL Ladesäule. Dazu kommt ein großes Farbdisplay, welches viel besser ablesbar ist, als bei allen anderen Modellen auf dem aktuellen Markt.

Die Bedienung der Ladesäule funktioniert über die seitlichen Knöpfe sehr einfach und intuitiv. Dadurch ist die Siemens Ladesäule natürlich perfekt als öffentliche Ladestation geeignet.

Funktionen

Diese Ladesäule bietet Dir ebenfalls 2x 22 kW mit allen Vor- & Nachteilen wie oben bereits erwähnt. Bei dieser Ladesäule sind bereits immerhin zwei eichrechtskonforme Energiezähler verbaut. Außerdem ist die Ladesäule über OCPP 1.6 mit verschiedenen Backendsystemen kompatibel. Selbstverständlich ist bereits eine DC-Fehlerstromerkennung verbaut.

Fazit

Diese Ladestation ist in erster Linie als öffentliche Ladestation geeignet, kann aber natürlich auch auf einem Firmenparkplatz installiert werden. Es gibt allerdings deutlich günstigere Modelle, die diese Aufgabe ebenfalls bestens meistern würden.

Vorteile

Nachteile

Top Wallbox Modelle mit zwei Ladepunkten

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