Mercedes Benz Wallbox Test

von Jonah Sandmann | Aktualisiert am

Mercedes Wallbox TestDu fährst ein Elektro- oder Hybrid-Auto von Mercedes und möchtest Deinen Wagen nun auch Zuhause aufladen? Dann dürfte die Mercedes Wallbox auf jeden Fall interessant für Dich sein.

Diese Ladestation passt optisch perfekt zu Deinem Mercedes E-Auto & sorgt für eine deutlich schnellere und vor Allem sichere Aufladung direkt bei Dir Zuhause.

Mit der Mercedes Wallbox kannst Du mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW aufladen. Zum Vergleich: Eine normale Haushaltssteckdose bietet gerade einmal 2,3 kW.

Die recht große 100 kWh Batterie des neuen Mercedes EQS zum Beispiel lädt dank dieser Wallbox innerhalb von 4,5 Stunden voll, an einer normalen Steckdose würde dies etwa 44 Stunden dauern.

Achte allerdings darauf, dass nicht jedes Elektroauto von Mercedes mit 22 kW Wechselstrom laden kann. Ältere EQC Modelle zum Beispiel können gerade einmal mit 7,4 kW AC geladen werden, auch wenn an einem DC Schnelllader dann deutlich mehr Leistung geladen werden kann – informiere Dich daher unbedingt vorab darüber, wie viel Ladeleistung Dein konkretes Modell an einer AC Wallbox aufladen kann.

Abgesehen von der deutlich höheren Ladegeschwindigkeit solltest Du Dein Elektroauto auf Dauer ohnehin niemals über eine gewöhnliche (Starkstrom-) Steckdose aufladen, denn diese sind für eine solche Dauerbelastung nicht ausgelegt. Im schlimmsten Fall droht ein Kurzschluss oder sogar ein Kabelbrand. Aus diesem Grund will ich Dir nun die Wallbox von Mercedes etwas näher vorstellen.

Mercedes Wallbox im Überblick

Design

Kommen wir nun zuerst auf das äußere Erscheinungsbild der Mercedes Wallbox zu sprechen. Insgesamt macht die Ladestation einen ausgesprochen hochwertigen Eindruck. Selbstverständlich ist das Gehäuse deutlich mit dem Mercedes Stern gebrandet, was mir persönlich besonders gut gefällt.

Im Gehäuse befindet sich außerdem eine LED Statusanzeige, welche Dir über verschiedene Farben eine Rückmeldung darüber gibt, was die Wallbox gerade macht. Blaues Licht bedeutet dabei zum Beispiel, dass die Wallbox für den nächsten Ladevorgang bereit ist. Durch diese einfache Darstellung fällt die Bedienung der Ladestation im Alltag besonders leicht – selbst Fremden, die das erste Mal mit dieser Wallbox Strom zapfen.

Die Mercedes Wallbox verfügt über ein fest installiertes, etwa 6 Meter langes Typ 2 Ladekabel, welches zu jedem aktuellem Elektroauto passt – denn Du kannst natürlich auch Fremdmarken mit Deiner Mercedes Wallbox aufladen.
 

Dank eines cleveren Designs dient das Gehäuse der Mercedes Wallbox gleichzeitig als Kabelhalterung. Auf diese Art und Weise wird das Ladekabel weder dreckig, noch zu einer gefährlichen Stolperfalle. Stattdessen kannst Du es ganz ordentlich um das Gehäuse wickeln und den Stecker in einer Halterung platzieren.

Das Gehäuse der Wallbox von Mercedes ist nach der Schutzklasse IP55 gegen Spritzwasser ausreichend geschützt und kann daher sowohl im Innen- als auch im Außenbereich installiert und betrieben werden.

 

Funktionen

Bedauerlicherweise kann das Innenleben nicht mit der vielversprechenden Optik mithalten, denn es gibt vergleichsweise wenige Funktionen. Die Mercedes Wallbox ist quasi nichts mehr als eine leistungsstarke Steckdose. Das hat vor Allem den Nachteil, dass sich dieses Modell nicht für die KfW Förderung in Höhe von 900 Euro qualifiziert hat, selbst wenn die Ladeleistung vom Elektriker auf 11 kW gedrosselt wird.

Immerhin gibt es einen Zugangsschutz per Schlüsselschalter, wodurch die Ladestation vor unbefugtem Zugriff gut geschützt ist. Du kannst die Mercedes Wallbox daher ohne Probleme in einem (halb-) öffentlichem Raum, wie zum Beispiel einer Gemeinschaftstiefgarage installieren.

Die Ladeleistung der Mercedes Wallbox kann selbstverständlich individuell eingestellt werden, auf 3.7, 5.5, 7.4, 11 oder 22 kW. Wenn Du einen einphasigen Anschluss nutzt, sind immerhin noch 7.4 kW Ladeleistung möglich, was für die Hybrid-Modelle von Mercedes vollkommen ausreicht.

Ich empfehle Dir ohnehin, die Ladeleistung Deiner Wallbox auf 11 kW zu beschränken, da dies unter anderem in der Installation (Genehmigung) deutlich günstiger ist und es im Alltag kaum einen Unterschied macht, ob Du 4 oder 8 Stunden auf 100 % laden musst – denn meist machst Du dies ohnehin Nachts.

Zu guter Letzt will ich natürlich nicht unerwähnt lassen, dass bereits ein DC-Fehlerstromsensor in der Mercedes Wallbox integriert ist und daher kein kostenintensiver FI Typ B mehr bei der Installation nötig ist.

Fazit

Insgesamt kann man die Mercedes Wallbox mit dem Sprichwort zusammenfassen: Außen Hui, Innen Pfui. Versteh mich nicht falsch, die Wallbox tut, was sie soll & funktioniert zuverlässig, allerdings kann man für den stolzen Preis von knapp 900 Euro deutlich funktionsreichere Wallbox Modelle bekommen – wofür Du dann sogar noch 900 Euro KfW Zuschuss erhältst.

Meiner Meinung nach lohnt sich die Mercedes Wallbox nur, wenn Dir die Optik der Ladestation zusagt oder wenn es unbedingt ein 22 kW Ladestation sein soll – denn in diesem Bereich bietet die Mercedes Wallbox eine akzeptable Preis-Leistung.

 Wenn die Wallbox unbedingt von Mercedes kommen soll, gibt es übrigens noch eine Alternative, welche dann sogar KfW Förderfähig ist, nämlich die von Mercedes gebrandete Innogy Wallbox.

Vorteile

Nachteile

Mercedes Wallbox FAQ

Nein, diese Ladestation ist bedauerlicherweise nicht ohne weiteres für das PV-Überschussladen geeignet.

Nein, diese Wallbox ist nicht KfW förderfähig, selbst wenn diese auf eine Ladeleistung von 11 kW beschränkt wird.

Es gibt allerdings eine Alternative, welche KfW förderfähig ist, nämlich eine Innogy Wallbox, welche ebenfalls von Mercedes gebrandet wurde.

Nein, eine Wallbox sollte unbedingt von einer Fachkraft installiert werden.

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